Eine minimalistische Architekturzeichnung von Juliane Freitag zeigt Menschen in einem Holzgebäude mit großen Fenstern, einer Treppe und offenen Räumen. Einige Personen stehen, während andere sitzen und miteinander interagieren und so die Essenz des Pius Kulturzentrums einfangen.

Kultur zentrum Pius von Juliane Freitag, Modeling Monday mit Archicad | MMMA 36/24

Heute zeigen wir Ihnen das Projekt von Juliane Freitag, Absolventin der Hochschule Bochum.

Projektinfo:

Mitgliederzahlen in katholischer wie auch evangelischer Kirche nehmen seit Jahrzehnten kontinuierlich ab. Die Gründe sind vielfältig: demografischer Wandel, Individualisierung des Religiösen und Zweifel an der Institution Kirche. Daher stehen viele Kirchen in Deutschland leer und es stellt sich die Frage, wie mit diesen Sakralbauten umgegangen werden soll. Das Projekt behandelt die Pius Kirche, gebaut 1955 in Rheda-Wiedenbrück, welche in einem solchen Wandel steckt. Das Erzbistum Paderborn baut mehrere Kirchen ab und sucht nun neue Nutzungen für diese Räume. Um sich nicht nur auf den spezifischen Ort der Pius Kirche zu beziehen, sondern die Deutschlandweite Thematik der umzunutzenden Kirchen in den Blick zu nehmen, wurde ein Konzept entwickelt, dass sich auf verschiedene Kirchen anwenden lässt. Eine Holzkonstruktion steht in dem leeren Kirchenraum und beinhaltet verschiedene Räume, die auch beheizt werden. Die Räume im Erdgeschoss bespielen dadurch den gesamten Kirchenraum. Je nach Bedarf der Umgebung können die Nutzungen variieren. Das Tragwerk ist so aufgebaut, dass einzelne Balken und Träger wieder auseinander gebaut werden können. So kann die gesamte Konstruktion gegebenenfalls wieder abgebaut, und woanders wieder aufgebaut werden. Die Pius Kirche wurde auf diesem Weg zu einem neuen Kultur- und Begegnungszentrum des Stadtteils umgenutzt. Ein Restaurant und Co-Working Space bespielen den Kirchenraum, während in den beiden oberen Geschossen, ein Büro der Caritas, ein Concept Store und ein vielseitig genutzter Seminarraum für eine diverse Kundschaft sorgen. Auf dem neugeschaffenen Vorplatz, seitlich der Kirche findet die Tafel und der Kleiderkreisel eine neue Heimat. Der Kirchturm wird ebenfalls umgenutzt zu einem interreligiösem Andachtsraum. Dieses Projekt stellte eine mögliche Lösung dar, wie gegen den Leerstand von Kirchen vorgegangen werden kann. Die Einfachheit des Systems begünstigt die Durchführung in den Verschiedensten Kirchenräumen in ganz Deutschland.

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